Eine der wohl wesentlichen Fragen, die sich Bauherren und Architekten stellen, ist jene der Kosten und der Nutzen. Was bringt es mir, wenn ich Geld für ein gutes Leitsystem / Orientierungsystem in die Hand nehme? Eine der guten Studien zu diesem Thema ist jene der US Health Design Organisation. Obwohl sich die Studie speziell mit dem Gesundheitsbereich beschäftigt, können die Erkenntnisse auch auf andere Gebäudetypen umgelegt werden.

# Da sind einerseits finanzielle Vorteile. Auf bis zu $ 200.000 pro Jahr schätzen die Autoren die direkten Kosten mangelhafter Orientierung. Bei diesen Zahlen ergeben sich natürlich gut argumentierbare Refinanzierungszeiträume für Investitionen. Zusätzlich kommen indirekte Kosten dazu, wenn Besucher und PatientInnen ihre Termine verpassen oder zu spät kommen.

# Doch auch zusätzliche Effekte sind nicht zu unterschätzen: Die Reduktion von Stress und Frustration, mehr Sicherheit, eine höher wahrgenommene Dienstleistungsqualität  – im heutigen Verdrängungswettbewerb nicht unwichtig, Stärkung des Selbstbildes, Reduktion von Gefühlen wie Hilflosigkeit oder Steigerung der Patientenbetreuungszeit von Schwestern  – anstatt Auskünfte zu geben, oder jemanden zum tatsächlichen Ziel führen zu müssen.

Gerade letzteres ist auch ein Thema in Bürogebäuden. Interviews mit MitarbieterInnen im Rahmen von verschiedenen Projekten haben ergeben, dass MitarbeiterInnen sehr oft Auskünfte geben müssen, oder KollegInnen zu Büros begleiten und so Arbeitszeit investieren müssen.

 

Wayfinding: Design for Understanding
by Barbara J. Huelat, AAHID, ASID, IIDA