Die zurzeit nur in Deutschland und USA verfügbare „Gear 360“ ist nun schon seit gut einem Monat bei uns im Haus. Wir haben sie gründlich getestet.

Die Kamera selbst ist schnell betriebsbereit und das Koppeln mit dem Smartphone funktioniert sogar einfacher als z.B. bei einer GoPro. Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass die App nur für die 2 aktuellsten Samsung Smartphones S6 und S7 verfügbar ist. Die Kamera lässt sich zwar auch komplett ohne Smartphone benutzen, dafür ist dann aber zwingend ein PC mit der beiliegenden Stichling Software notwendig, aber dabei geht sehr viel Komfort in der Bedienung verloren.  Die beiliegende Software ist zwar einfach zu verwenden jedoch mangelt es ihr an Zusatzfunktionen wie z.B. Text und Logos im Video zu positionieren ohne dass diese Verzerrt werden. Die Exportoptionen was Bitrate, Auflösung, Codec … angeht sind auch mehr als spärlich und bieten nur H264 oder H265 zur Auswahl

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Nun zum wichtigsten Teil der Bildqualität.

Die Gear 360 filmt in 4k mit bis zu 30fps, sie ist damit eine der hochauflösenden 360° Kameras im Preisbereich bis 1000€. 60fps sind ebenso möglich jedoch nur in geringerer 2k Auflösung.   4k ist eine Auflösung die von vielen immer noch als unnötig hoch angesehen wird. Doch im 360° Video Bereich sieht das anders aus.  Da sich das Bild über die gesamten 360° streckt ist die Auflösung im Bereich den man wirklich betrachtet um einiges kleiner und das merkt man. Dies ist jedoch ein generelles Problem aller 360° Videos weshalb hierfür früher oder später Auflösungen von 8k oder höher benötigt werden um dieselbe Qualität die wir jetzt von Full HD Material z.B. auf BluRays kennen erzielen zu können. Bei den richtigen Lichtverhältnissen macht die Gear 360 auch gute Aufnahmen  vor allem wenn man sie mit anderen Kameras z.B. der LG360 oder der Richo Theta S vergleicht.  Die klassischen Probleme bei schwierigen Lichtverhältnissen sind aber trotzdem festzustellen.  Bei Szenen mit Schatten und hellem Sonnenschein ist entweder der helle Bereich überbelichtet oder der dunkle Bereich unterbelichtet, hier hilft auch der eingebaute HDR Modus nicht.   In Dunklen Räumen ist auch schnell ein Bild-rauschen festzustellen.  Also genau das was man von einer Kamera in diesem Preisbereich erwartet.

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Es stehen neben den klassischen Film und Foto Modi noch ein „Video-Loop“ Modus, der aber mehr eine Spielerei ist, und ein Timelapse Modus zur Verfügung. Vor allem beim Timelapse Modus hoffen wir auf Verbesserungen durch Software Updates. Denn hier treten oft Bildartefakte auf und die Bewegung wirkt ruckelig, egal mit welcher der verfügbaren Abständen (0,5 bis 30s) gefilmt wird. Die Timelapse Aufnahmen werden einerseits nur mit 10fps gespeichert und andererseits ist es nicht möglich eine lange Belichtungszeit einzustellen um eine Fließende Bewegung zu bekommen.  Hier ist es zurzeit sinnvoller normal zu filmen und das Footage dann zu beschleunigen. Was aber natürlich mehr Akku und Speicherplatz benötigt. Den besten Einblick zur Bildqualität bekommt man jedoch, wenn man es selbst sieht:

 

Die Audio Qualität ist gut ca. auf dem Niveau der GoPro 4 Black und zumindest für Umgebungsgeräusche gut zu gebrauchen.  Leider nimmt die Kamera nur Stereo Ton und nicht 5.1 Surround Sound wie z.B. die LG 360 auf.  Wir haben ein paar Audio Testaufnahmen auf der Fanmeile , in der Stadt und am Fluss zusammen geschnitten:

Fazit

2016 ist das große Jahr von Virtual Reality. Es erscheinen viele neue Kameras, Brillen und Software, die Qualität wird ständig gesteigert und es wird noch viel experimentiert.  Die ersten Generationen der Geräte sind sicher eher für ambitionierte Filmer, und Technik interessierte relevant die das Neueste vom Neuesten möchten und den Anschluss in die Virtual Reality nicht verpassen möchten.  Die Gear 360 ist, dank ihres geringen Preises und ihrer guten Qualität, zurzeit eine der beste Kameras um mit dem Produzieren und Experimentieren zu beginnen. Samsung hat sich wirklich mühe gegeben ihr Produkt richtig in Szene zu setzen und ein gutes Gesamtpaket zu liefern. Vom Produktdesign und Packaging waren wir sehr positiv überrascht mehr dazu könnt ihr aber in unserem Unboxing-Video sehen.

Pro & Contra

+ Klein und handlich
+ Lässt sich über USB laden (Powerbank)
+ Sehr Preiswert
+ 4k Auflösung
+ Standard Stativ Gewinde
+ Spritzwassergeschützt und Stoßfest

~Enthaltene PC Software einfach aber wenig Funktionen
~ Audio ist gut aber leider nicht 5.1
~ Qualitätsverbesserung (Bild, Stichling, Timelapse) über Software Updates noch möglich

-Akkulaufzeit
-Geringer Dynamikumfang
-Sichtbare Stitching Linie
-Timelapse Modus nur 10fps , keine Option für längere Belichtung
-Nur mit Samsung S6 und S7 sinnvoll Nutzbar
-Software nur für PC und nicht für Mac verfügbar

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